Wettkampfbericht: Benefizlauf Bühlerzell 2011

Zusammenfassung:

Am 10.12.2011 bin ich beim 8. Winterlauf in Bühlerzell über 10 Kilometer an den Start gegangen. Da dieser Lauf ein Benefizlauf war, werden die Startgelder komplett an die Kinderkrebshilfe und dem Kinderhospiz Schwäbisch Hall gespendet.

Bei wunderbarem Laufwetter mussten zu den 10 Kilometern Strecke auf noch 100 Höhenmeter (fast am Stück) bewältigt werden. Unter neuem Teilnehmerrekord von 105 Teilnehmern und 102 Finishern konnte ich mein minimal Ziel unter 45:00 Minuten zu laufen leider nicht erreichen. Ich kam mit 45:22 Minuten als Gesamt 40 ins Ziel und belegte damit auch in der Männerklasse den Platz 40.

Ausführlicher Bericht:

Vorfeld:

Wer meine Wettkampfplanung auf meinem Blog kennt, der weiß, das für den 10.12.2011 sogar 2 Läufe (Winterlauf Bühlerzell und Crosslauf Rohr) auf dem Plan standen. Ich war mir bis kurz vorher nicht sicher, an welchem Lauf ich teilnehmen werde. Am Freitag vorher hatte mich für den Winterlauf entschieden, da dies eine 10 Kilometerstrecke ist, mehr Teilnehmer zu erwarten sind und man läuft für einen guten Zweck.

Anreise:

Etwas überrascht habe ich, als wir losfahren wollten, festgestellt, dass die Fahrtzeit etwa 1 Stunde betragen wird, anstatt nur 45 Minuten. Somit würden wir erst 5 Minuten vor Meldeschluss am Wettkampfort eintreffen. Also bin ich etwas zügiger gefahren, soweit dies möglich war. Unter Navi hat uns Mitten durch die Pampa geführt. Dies Straßen waren einfach nur „bescheiden“. Angekommen sind wir allerdings 10 Minuten vor offiziellen Meldeschluss. Die Parkmöglichkeiten waren relativ gut und ausreichend und die Anmeldung haben wir auch auf Anhieb gefunden.

Direkt vor dem Lauf:

An der Anmeldung habe ich gleich einen Bekannten gesehen (Reinhard Joas), den ich aber in der Hektik dann wieder aus den Augen verlor. Direkt nach der Anmeldung musste ich meine übervolle Blase erst einmal entleeren. Ich hatte 1 Liter etwa 1,5 Stunden vorher getrunken, da ich nicht gut hydriert war.

Beim Warmlaufen habe ich mich kurzzeitig 2 fremden Läufern angeschlossen, die über ein paar Eckdaten der Strecke bereitwillig erzählten. Danach habe ich Reinhard Joas getroffen und unterhielt und fachsimpelte ein bisschen mit ihm.

5 Minuten vor dem Start habe ich sicherheitshalber nochmals meine Blase entleert und mich entschieden doch die Patellarsehnenbandange zu tragen, da ich ein ganz leichtes Ziehen im Knie verspürte.

Der Lauf:

Gut war, dass die Walker zwar zur gleichen Zeit starteten aber genau in die entgegengesetzte Richtung wie wir Läufer. So waren diese alle hinter uns Läufer aufgestellt.

Am Start gab durch den breiten Startbereich überhaupt keine Gedränge, obwohl viele sich erst ordnen mussten.

Gleich nach dem Start habe ich gemerkt, dass mein Brustgurt für meine Pulsuhr verrutscht war, weil der Gurt zu locker gespannt war. Also habe ich ihn unter dem Laufen abgemacht, nachgezogen und wieder angebracht. Die Aktion kostete mich gleich 10 Plätze. Das war aber nicht weiter schlimm, dann ich hatte mich sowieso zu weit vorne eingeordnet. So lief ich den ersten Kilometer trotz dieser Aktion in 3:45 Min mit einem Puls von 172. Das stimmte mich ganz positiv mindestens die 45er Marke unterbieten zu können.

Bei Kilometer 2 begann es bergauf zu gehen. Ich suchte mir einen Tempomacher (TSG Schwäbisch Hall) und blieb erst hinter ihm. Wir machen gemeinsam ein paar Platze gut bevor er etwas langsamer wurde und ich auch an ihm vorbei zog.

Als es wieder ein Stück geradeaus ging, musste ich mich erholen und wurde prompt von Läuferscharen bestimmt insgesamt 20 Läufer. Das ist wohl die Konsequenz meiner eigenwilligen Taktik, am Berg das Tempo zu halten, während andere das Tempo naturgemäß etwas reduzieren. Dafür lege ich nicht weiter zu, wenn es wieder geradeaus geht, aber alle anderen dafür…

So kam es, das ich bis zum Kilometer 4 immer wieder die gleichen Läufer überholte und diese auch mich wieder überholten. Allerdings waren es immer mehr, die mich überholten, als Läufer die ich überholte. Ich verlor also weitere Plätze.

Sehr ärgerlich war auch, dass obwohl mir vor dem Start nochmal offiziell bestätigt wurde, dass es Kilometermarkierungen gab, ab Kilometer 1 keine Markierung oder Schild mehr zu sehen war. Ich hatte mir deshalb die Strecke nicht richtig eingeprägt und wusste nur wo ungefähr Kilometer 5 war.

Meine Uhr zeigte bereits fast 26 Minuten bei Kilometer 5 an. Ich war gleich etwas enttäuscht, wusste aber, dass dies natürlich auch mit dem Berauflauf zu tun hatte und ab jetzt ging es nur noch bergab.

Ich hatte ab Kilometer 3 leichtes Seitenstechen, dass sich nicht besserte auch mit konzentrierter Atmung nicht. Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher ob es ein Problem der Leiste ist, da ich diesen Schmerz nach 2 Tagen immer noch habe. Ich muss mal das Heute abwarten und dann entscheiden, ob ich das von einem Arzt anschauen lasse.

Nun aber zurück zum Lauf. Es ging bergab. In irgendeinem Buch oder Zeitschrift hatte ich gelesen, dass man großes Schritte machen soll. Das kostet unwesentlich nicht mehr Kraft und bringt erhebliche Geschwindigkeitsvorteile. Ich lasse es einfach mit großen Schritten laufen und holte mal kurz die 3 Läufer ein, die ich vor etwa 4 Minuten überholt hatten.

Immer wieder ziehen einzelne Läufer an mir vorbei. Doch endlich aus dem Wald draußen, kann ich bereits Bühlerzell von oben sehen. Es wird wohl noch etwa ein Kilometer sein und ich blicke auf meine Uhr – 36:30 Minuten. Ich habe mich innerlich bereits gefreut, doch dann der Schock. Es tauchten wieder Kilometermarkierungen auf. Ich war erst bei Kilometer 8. Ich konnte mir meinen Unmut nicht verkneifen und brüllte laut „Schei***“, so dass die Läufer vor mir sich umdrehten. Mir war das natürlich peinlich, aber ich fühlte mich auch so…

Der Kilometer von 8 bis 9 kam mir eine gefühlte Ewigkeit vor und ich musste immer wieder daran denken, dass die ersten bereits im Ziel einen Tee schlürfen. Bei 41:57 war es dann soweit, Kilometer 9. Mein Minimalziel unter 45 Minuten ins Ziel zu kommen, werde ich wohl nicht mehr erreichen können. Ich ziehe das Tempo etwas an, wie mein Vordermann auch.

Als es losgeht wieder bergab zu gehen sind es etwa noch 500 Meter. Ich beginne meinen Endspurt und mache wieder große schnelle Schritte. Das Tempo ist heftig. Ich überhole bis 150 Meter vor dem Ziel nochmal 3 Läufer. Die ganze Zeit habe ich dabei aber etwas Angst, denn wenn jetzt irgendwo Rollsplitt liegt, würde ich flach liegen und wahrscheinlich sogar im Krankenhaus. Überrascht bin ich auch über die Wucht der Aufprälle und dass meine Knie und Hüfte das scheinbar ohne weiteres mitmachen.

Yeahh, hab dich doch noch eingeholt!

Es sind noch 150 Meter bis zum Ziel ich lege zu meinem bereits heftigen Tempo nochmals nach und überhole nochmals einen Läufer. Vor mir sehe ich plötzlich den Läufer von Kilometer 1 vom TSG Schwäbisch Hall. Den will ich unbedingt noch packen und lege nochmals nach. Allerdings hört er mich von hinten anrasen und legt auch nochmal an Tempo zu. Es sind nur noch wenige Meter bis zum Ziel. Ich denke mir, den packst du noch und hole wirklich das allerletzte aus mir heraus und ziehe auf Höhe der Ziellinie an ihm vorbei. Die Zeitnahme zeigt, zwar ganze 2 Sekunden Vorsprung für mich an, dass liegt aber wohl eher an dem langsamen Drücken der Zeitnehmer.

Von wem wohl die Wasserflecken an der Hauswand stammen?

Im Ziel breche ich wie schon fast üblich zusammen und setze mich auf dem Boden und lehne mich dabei an einer Hauswand an. Meine Frau sagte mir, warum ich denn so ins Ziel gesprintet bin, Sie konnte gar kein gescheites Foto von mir machen. Die anderen Zuschauer hätten auch gesagt, was rast der denn da so oder woher hat der denn die Power. Das ganze imponiert mir natürlich und so haben alles etwas davon. Ich meinen Sieg und die Zuschauer Spannung am Ende.

Die Zeit war wie bereits in der Zusammenfassung oben erwähnt mit 45:22 Minuten sehr enttäuschend, aber dass gewonnene 5-Liter Fässchen Bier bei der Tombola macht das wieder wett.

Fazit:

Obwohl ich mein Ziel, unter 45:00 Minuten ins Ziel zu kommen, nicht erreichen konnte, war es ein toller Lauf. Zwar war das versprochene Panorama nur ganz kurz zu sehen, aber die Laufstrecke, war gut gewählt und eingeteilt. An der Organisation gibt es nichts zu meckern. Es war alles wie ich es erwartet habe. Das der Tee etwas zu heiß war, lasse ich jetzt einfach mal unter den Tisch fallen.

Somit sind die 45:00 Minuten jetzt beim Silvesterlauf in Hengstfeld fällig, wenn es die Laufbedingungen zulassen.

Sport frei!
Thomas

Siehe auch:

 

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