Eigentlich wollte ich am 06.01.14 zusammen mit Sabrina Mockenhaupt am Start vom Dreikönigslauf stehen. Sabrina stand da, ich aber nicht. Ich hatte es leider versäumt mich im Vorfeld anzumelden. So standen am Montag Sabrina und weit über 1000 weitere Läufer am Start, nur der Thomas eben nicht…
Es gab wohl noch 45 Restplätze für Nachmelder, allerdings war die Nachmeldung bereits um 10:00 Uhr offen und mir war es leider nicht möglich vor 12:00 Uhr anzureisen, sodass ich es dann Sicherheitshalber komplett sein lies. Zu groß ist die Gefahr eine Stunde Fahrzeit umsonst in Kauf genommen zu haben. Besonders ärgerlich im Nachhinein war, dass Lauffreund Paul Launer von Hobbylauf.de um 12:00 Uhr sich einen der letzten Plätze über einen Freund noch sichern konnte. Aber wie heißt es so schön, im Nachhinein ist man immer schlauer und das werde ich nächstes Jahr auch wirklich sein und die Voranmeldefrist im Kalender rot markieren.
Statt des Dreikönigslaufes haben ich dann mein Geburtstagsgeschenk ein Paar Salomon Speedcross 3 CS ausgepackt und für ein Läufchen genutzt. Ich habe Sie schon mal kurz an meinem Geburtstag angehabt und empfand die Schuhe als nicht ganz passend. Am rechten Schuh drückte es von oben her ein bisschen auf die kleinen Zehen. Von der Größe her passten sie aber eigentlich. Leider empfand ich das drückende Gefühl am Montag immer noch. Zusätzlich drückte es jetzt noch leicht im Bereich des linken Mittelfußes. Keine guten Vorboten für einen passenden Schuh, ein Umtausch kam aber wohl nicht mehr in Frage, denn die Schuhe waren schon seit Ende Oktober gekauft.
Ich entschloss mich den Salomon Speedcross 3 CS eine Chance zu geben und lief los. Nach 2 Kilometern war das drückende Gefühl im linken Mittelfuß eher etwas stärker geworden, trotzdem lief ich an einem Kreuzungspunkt in Richtung 9 Kilometerstrecke anstatt der 4 Kilometerstrecke weiter. Wenn du jetzt denkst, sowas macht man nicht, da kann man sich Problem, Blasen und Verletzungen erlaufen, dann hast du recht, ich habe es aber trotzdem gemacht. Nach 9 Kilometern war dann alles wunderbar. Entweder der Schuh hat sich meinem Fuß angepasst oder andersherum. Mir war es egal und ich lief ohne meinen Hund Amonty gleich weiter.
Nach weiteren 5 Kilometern lief ich langsam in einen Rausch- oder Trancezustand hinein, vielleicht kennst du das auch als Runnershigh.
In den letzten 9 Monaten gab es keinen Lauf, der länger als 14 Kilometer war. So war ich bereits nach 12 Kilometern recht kaputt, aber wie oben schon erwähnt kam ich 2 Kilometer später Aufwind. Das Runnershigh ist in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Zum Glück muss ich sagen, denn es wurde allzu oft als etwas ganz besonders dargestellt und viele Läufer rennen deshalb immer noch einer Vorstellung hinterher, die nie erreicht wird. Bei mir ist es einfach der Zustand in welchem man die Erschöpfung durchaus sehr präsent ist, aber es einem deutlich leichter fällt damit umzugehen. Es ist als ob man die Schmerzen teilweise ausschalten kann. In solchen Momenten erinnere ich mich gerne warum ich solche Qualen gern auf mich nehme und ergötze mich richtig am Laufen.
Bisher habe ich solche Runnershighs nur auf langen erschöpfenden Läufen wie der vorgenannte gehabt und man kann diese gerade noch an einer Hand abzählen. Umso mehr freue ich mich über den letzten Lauf.
Übrigens am Ende waren es 21,2 km und damit mein erster Halbmarathon im Training seit über 9 Monaten und das mit nagelneuen Schuhen. Nicht unbedingt zum Nachmachen zum Empfehlen…
Sport frei!
Thomas
Schade, dass es nicht geklappt hat mit dem Lauf, aber stelle dir mal vor, dass du sonst vielleicht weitere Monate auf dein Runners High hättest warten müssen!?! Wie die Großeltern ja immer gern sagen, manchmal sollte es eben so sein.
Viel Spaß auch weiterhin mit deinem Geburtstagsgeschenk. Scheint sich ja gut zu laufen, wenn du damit gleich so eine Strecke hinlegst.
Ja Din, ich war nach dem Lauf auch gar nicht mehr böse, dass es so gelaufen ist. Es wäre ohnehin nur eine Standortbestimmung gewesen…
Hallo Thomas
Ich gratuliere dir zu deinem aussergewöhnlichen Trainings-Halbmarathon! Wie toll hat dabei alles gepasst und du konntest trotz neuen Schuhen und ungewohnt langer Distanz dabei erleben, dass der Körper wie von selbst läuft und die Seele abhebt.
Auf dem Heimweg vom letzten Marathon hab ich am Sonntag in einem alten Runners World gelesen, dass das Runners High laut Forschung so sehr ungewöhnlich ist, dass man dieses als glückliche Abweichung, als Ausreisser anschauen muss. Ja, meistens ist unser Lieblingssport doch mit viel Schweiss und harter Arbeit verbunden, und das Gefühl vom Fliegen ist eine kostbare Perle!
Danke noch für deinen Rat, mit einer Basistherapie vorsichtig zu sein. Ich hab diese vor mir her geschoben, der Cortison-Stoss hat den Schub kupiert, ich war eine Woche vor dem Marathon wieder ganz frei von Medikamenten. Und das Schönste ist, dass ich ausgerechnet am Tag X ein solches Runners High erleben durfte, wie du es oben beschreibst – welch ein Erlebnis nach dem äusserst schmerzhaften Florenz-Marathon im November – es war wie im Märchen!
Dir viel Glück und Gesundheit auf dem Weg zu deinen sportlichen Zielen!
Viele Grüsse
Marianne
Servus Marianne,
das freut mich natürlich sehr, wenn es bei dir wieder super läuft und du gleich auch noch ein Runners High hattest.
Das diese wirklich selten gestreut sind, kann ich leider bestätigen. Das kann auch jeder einfach per Suchfunktion auf meinem Blog überprüfen. Das kommt leider nur der Beitrag und 2 alte von Laufradio.de.
Inzwischen sind die Schuhe aber nicht mehr so toll, wie ich anfänglich gedacht. Irgendwie macht mir das Profil Probleme am großen Zeh. Es fühlt sich an wie eine Knochenhautreizung/entzündung, genau in der Mitte (Unterseite)… Naja seitdem meide ich den Schuh und alles ist in Butter. Ich denke ich werde meinem Zeh noch ein bisschen Ruhe gönnen und vielleicht in 2 Wochen einen Versuch mit den Salomon Speedcross 3 starten.
Sport frei!
Thomas