Um den angefutterten Weihnachtsspeck etwas entgegen zu setzen, lud Vereinskollege Rainer am 28.12.14 zu einem Trailläufchen durch den Mutschachwald bei Dinkelsbühl. Geplant waren 2 verschiedene Runden mit 12 und 13 Kilometer, ganz ungezwungen – ein Lauf unter Freunden…
Zwar hatte ich am Vortag Geburtstag und eigentlich viele Freunde abends zum Feiern eingeladen, doch aufgrund des heftigen Schneefalls an meinem Geburtstag, waren allen die Straßenverhältnisse am Abend für eine 50 km Anfahrt zu riskant. Deshalb habe den Abend kurzerhand mit meiner Frau genossen und konnte ausgeruht an der Start. Neben mir, standen noch weitere 7 Läufer um 10:00 Uhr am Start, wobei ich natürlich wieder mal der letzte am Startpunkt war…
Ich wusste, dass Rainer natürlich keine einfache Strecke für uns parat hielt und die 30-40 cm Neuschnee, versperrte Wege und tiefe Furchen durch Forstarbeiten, taten ihr übriges für eine sehr schwierig zu belaufende Strecke. Deshalb war ich auch vorsorglich gut ausgestattet und hatte Gel, Riegel, Wasser, Eiweißtrink und Ersatzklamotten ins Auto gepackt.
Es sollte kein Kindergeburtstag werden, denn Rainer suchte sich gleich für den Start eines der schwersten Streckenabschnitte raus, wobei von der Pace her könnte man meinen, dass wird uns warmgelaufen hätten, doch weit gefehlt. Die durchschnittliche Pace von 6:30 Min/km ist allein der Streckenverhältnissen geschuldet. Auf ebener asphaltierter Strecke würde die Pace etwa 5:00 entsprechen.
Es ging hoch, runter, rechts und links am Weg vorbei, Stolperfallen lauerten überall und sobald es bergaufging, rutschten wir bei jeden Schritt, wieder die hälfte zurück. Das Kraft- und Koordinationstraining war heute inklussive.
Unglaublich kraftraubend war bereits die erste Runde. Die meiste Zeit musste man auf dem Vorfuß laufen, da man sonst völlig wegrutscht.
Nach den ersten 13,5km waren wir wieder am Parkplatz und Paul Jaumann, sowie Franz-Josef und Tobias Heller verabschiedeten sich. Christoph Hammer war Rainers Strecke auch zu heftig und er zog es vor, noch eine Runde normale Wege zu laufen.
So waren es auf der zweiten Runde nur noch Rainer Kirsch, Florian Zech, Michael Lutz und ich. Doch obwohl Rainer behauptete, dass wir den schwierigsten Teil schon hinter hätten, kam es mir so vor, als ob es jetzt erst so richtig losging.
Hin und wieder haben wir eine falsche Abbiegung genommen und auch mal die Strecke geändert. Schwierig wars immer, aber als die Sonne herauskam, wurden wir ordentlich entschädigt für unsere Strapazen.
Nach etwa 19km musste sich dann Micha, aufgrund Zeitmangels verabschieden und so waren es nur noch drei. Ich ging zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Zahnfleisch und auch Flo und Rainer verstummten mit jedem Laufschritt immer mehr. Muskelkater spürte ich zwar schon auf der ersten Runde, doch inzwischen schmerzten bereits die Fußsohlen und Knöchel. Die letzen drei Kilometer liefen wir aber alle irgendwie auf Autopilot und die Abstände zwischen uns erhöhten sich, klar jeder lief in etwa sein eigenes Tempo.
Am Ende nach guten 25km und 650 Höhenmetern, die im Schnee sicherlich doppelt so viel wert sind, waren wir mächtig stolz auf das erreichte. Nach den fast 3 Stunden hingen nicht nur Eisbollen an den Schuhen und der Hose, sondern auch meine Jacke war zum Teil verweist. Etwas überrascht, habe ich auch meinen Haaren Eiszapfen ziehen könne und sogar der vordere Teil meines Stirnbandes war gefroren…
Flo reichte uns noch warmen Tee, während Rainer und ich uns frische Klamotten anzogen und uns bald aufgrund der Kälte auf den Heimweg machten.
Einig waren wir uns aber alle Acht, bereits während der ersten Runde, dass das sicherlich wiederholt wird, spätestens nächstes Jahr.
Sport frei!
Thomas