Unglaublich, aber bereits im Januar war zu diesem Lauf bereits angemeldet. Warum? Zum ersten Mal wurde ein Lauf der Asse angeboten, an welchem nur Läufer teilnehmen dürfen, die in der Lage sind, die Strecke in unter 38 Minuten zu laufen. Als zusätzliches Schmankerl gab es noch ein kostenloses Funktionsshirt für besondern frühe Anmelder, was bei mir nicht so zog, aber bei meiner Frau, die noch nicht so viele Teilnehmershirts hat wie ich.
Noch am Tag vor dem Wettkampf stand für uns beide die Teilnahme in Gänze in Frage. Bei meiner Frau, weil Sie aufgrund von falschem Schuhwerk und zu schneller Umfangssteigerung Problem mit der Peroneussehne bekam und knapp 2 Wochen gar nicht laufen konnte und ich aufgrund einer Erkältung, die noch nicht abgeklungen ist.
Meine Frau meldete sich aufgrund fehlenden Umfangs dann vom Hauptlauf 8,4km auf den Hobbylauf über 4,2km um. Somit konnte ich vor meinem Lauf, als Zuschauer meine Frau anfeuern. Das geht in Rothenburg besonders gut, da man, wenn man sich auskennt, an mehrere Stellen ohne Zeitdruck laufen kann und so bis zu 4x pro Runde seinem Favoriten zujubeln kann. Mein Frau hat sich so über mehrere Extraschübe an Motivation gefreut und ich mich gleichzeitig noch etwas eingelaufen.
Richtig eingelaufen bin ich dann erst nachdem ich meine Frau gemeinsam mit Freunden empfangen habe. Zwar ist es jetzt das vierte Mal, dass ich am Lichterlauf teilnehme, dennoch muss ich mich jedes Jahr aufs Neue mit der Strecke vertraut machen.
Am Start stand ich dann neben der späteren Siegern in einer Reihe mit den Eliten aus dem Lauf- und Triathlon-Bereich aus Süddeutschland. Ein merkwürdiges, nein ganz spezielles Gefühl an der Startlinie zu stehen und nicht zu wissen, ob man heute nicht sogar als letzter ins Ziel kommt. Ich war nervös wie schon lange nicht mehr. Voll konzentriert warte ich auf den Startschuss.
Der Zielschluss mit 38 Minuten soll rigoros durchgesetzt werden. Wer von den beiden Besenfahrrädern eingeholt wird muss das Rennen beenden. Grund ist dass genau 40 Minuten nach dem Lauf der Asse, der Hauptlauf startet und die 800 Läufer für den Hauptlauf am Start stehen und dann auch das Ziel blockieren. Sorgen muss ich mir aber nicht machen, denn ich habe den Lauf zuletzt mit 32:55 Minuten gefinisht habe. Somit sollte es auch mit dem Schnupfen kein Problem sein.
Gemeinsam den 55 weiteren Läuferinnen und Läufern ging es dann im Affenzahn über recht schwierig zu belaufenden Kopfsteinpflaster vorbei an unzähligen Fackeln bevor wir durchs erste Tor raus aus der Altstadt liefen. Nach ein kleinen Ehrenrunde ging es entlang an der extra für den Lichterlauf speziell beleuchteten Stadtmauer.
Immer wieder gibt es kleine Momente des Blindfluges, z.B. beim Durchqueren der Tore oder wenn ein Fotograf einen blind blitzt, was wenig am Ende aber ohne Auswirkungen auf die Pace bliebt.
Schon bevor es wieder in die Altstadt durchs Klingentor geht, kam schon der erst vom 3 giftigen Anstiegen, welche ich erst noch so richtig zu hassen lernen werde.
An den 3 Anstiegen gewinne ich erst zwei Plätze, werde dann aber von 2 weiteren Läufern selbst überholt.
Die Stimmung an der Strecke ist schon geil, aber am Marktplatz der Oberhammer und dann werde ich auch noch vom Organisator Sebastian Vorherr angefeuert und so richtig gepusht.
Zwar erhole ich mich auf der Bergabpassage etwas, doch die zweite Runde zieht mir zieht mir den Stecker (siehe Bild oben auf der dritten Runde). Lediglich die Zuschauer am Streckenrand, treiben mich über die Strecke. Richtig geil war, dass mein Name auf der Startnummer aufgedruckt war und ich dadurch mit Namen angefeuert wurde.
Auf der letzten Runde kann ich meine Position nach hinten absichern und komme mit einer relativ guten Zeit von 32:55 Minuten als Gesamt 18. völlig erschöpft ins Ziel. Das war all-in und ich brauche ein paar Minuten bis ich wieder ansprechbar bin.
Für mich war der Lauf wieder ein voller Erfolg und steht fest auf meiner Bucketlist fürs nächste Jahr.
Sport frei!
Thomas
Urkunde Rothenburger Lichterlauf 2017