Am Sonntag wurden die Leichtathletikkreismeisterschaften des Landkreises Ansbach in Dinkelsbühl ausgetragen. Aufgrund der Vielzahl an Disziplinen und Teilnehmern, werden auch entsprechend viele Helfer benötigt. Als frisch gebackenes Vereinsmitglied war ich natürlich dann dabei.
Bereits um 9:30 Uhr ging es los. Ich war im Starterteam eingeteilt und damit für die Einteilung, Startaufstellung und Ausführung der Starts von allen Laufwettbewerben zuständig. Selbstverständlich hatten wir noch erfahrene und ausgebildete Schiedsrichter an unserer Seite. Bis 15:00 Uhr richtete unser Team Sprints von 50, 75, 100 und 200 Meter, Hürdenläufe über 60 und 80 Meter sowie Staffelläufe über 4×50, 4×75 und 4×100 Meter, bevor ich zum Vorbereiten auf meine Teilnahme beim 800 Meter Lauf verabschiedete.
Zum Lauf angemeldet waren nur 3 Männer, deshalb wurde der Lauf auch zusammen mit dem Frauenlauf zusammengelegt. Von den 3 Herren lief ich aber nur mit Jörg Behrendt um den Kreismeisterschaftstitel, da einer Läufer vom LG Röthenbach außer Konkurrenz startete.
Um auf Touren zu kommen, erledigte ich mit Jörg gemeinsam das Warmup. Dabei hielt ich mich auch an ihn, um von seiner Kurzstreckenerfahrung zu profitieren. Wir machten einen langen leichten Aufwärmlauf um die Altstadt von Dinkelsbühl herum, ein ausführliches Dehnprogramm und ein paar Steigerungsläufe.
Kurz vor dem Start sprach ich noch mit Franz-Josef Heller, der mir empfahl die ersten 300 Meter hinter dem ersten zu bleiben und dann alles was geht zu laufen, es sei denn ich merke schon vorher dass das Tempo für mich zu langsam ist.
Am Start direkt war ich sehr nervös, da ich Angst vor einem Fehlstart hatte, der zu Disqualifikation geführt hätte, denn das hatten wir heute bereits. Die Startaufstellung hat mir nicht ganz gepasst, da ich von ganz rechts starten musste.
Ich legte keinen Fehlstart hin, hatte aber wie befürchtet Probleme auf die Linke Bahnseite zu kommen, da ich Angst hatte ich behindere irgendjemand.
Vom Adrenalin gepusht kam mir das Tempo schon in der ersten Kurve zu langsam vor, sodass ich mich entschloss gleich die Führung zu übernehmen. Ich zog locker an dem führenden Läufer vorbei und sofort klaffte eine Lücke hinter mir auf. Jörg blieb ein Rückstand aber an meinen Fersen.
Kaum war ich vorbei bzw. die 200 Meter-Marke passiert, hatte ich Zweifel, ob das von mir gewählte Tempo zu hoch war und nahm den Druck raus, damit ich noch Luft für die zweite Runde hatte.
Immer wieder drehte ich mich leicht nach hinten um den Abstand zum nächsten Läufer herauszufinden. Doch leider ist das bei dieser Laufgeschwindigkeit nicht richtig möglich. Ich sah niemand und hatte aber ständig das Gefühl, jemand ist mir ganz dicht auf dem Fersen. Nach der ersten Kurve der letzten Runde verschärfte ich bereits das Tempo, denn ein Schlusssprint ist nicht meine Stärke und so wollte ich es bereits vorher entscheiden.
An der Schlussgeraden waren meine Beine noch topfit und hätte einen Endspurt gut vertragen, aber meine Lunge war kurz vor dem Kollaps. Jeder Atemzug brannte und schmerzte. Für einen fulminanten Endspurt fehlte mir einfach die Puste als Exraucher.
Trotzdem, meine Renntaktik ging auf. 200 Meter vor dem Ziel hatte ich eine Drittel Bahnlänge Vorsprung und konnte mit 4 Sekunden Abstand zu Jörg meinen ersten Titel und Gesamtsieg erlaufen. Ich darf mich nun Kreismeister Ansbach 2012 über die 800 Meter nennen.
Obwohl ich mit der erreichten Zeit ganz zufrieden bin, werde ich in Zukunft keine „Mittelstrecken“ laufen, da ich nicht so auf Blutgeschmack im Hals stehe und mein Hals einen Tag danach immer noch schmerzt.
Sport frei!
Thomas
Wenn man die Möglichkeit hat, auch mal in andere Gebiete reinzuschnuppern, sollte man diese ruhig wahrnehmen. Gleich am Start die Führung zu übernehmen, und das als Neuling ist schon mutig und wenn daraus noch ein Sieg wird, ist der natürlich umso mehr verdient… meinen Glückwunsch. Krass ist allerdings die Sache mit dem Blutgeschmack im Hals. Grüße RON
Das mit dem Blutgeschmack sei angeblich normal und legt mich bei Routine auf den Kurzstrecken, habe ich mir sagen lassen, kann es aber irgendwie net ganz so glauben….
Sport frei!
Thomas
Glückwünsche Thomas!
ich bin aber am überlegen ob ich ehr auf kürzer gehe…ich mag kurze Distanzen…und auf die Vorbereitung stehe ich noch mehr…
achso, wie ich schon bei FB schrieb, man dreht sich nicht um…das wirst du merken, wenn es mal ein Rennen gibt wo dir wirklich jemand mal im Nacken sitzt, machst du das, zeigst du ihm das du am Limit bist und er bekommt eine Art zweite Luft. Mir ist es so gegangen, deshalb hatte ich den Asklepioslauf gewonnen…
Danke Sven.
Mir wäre lieber gewesen, ich wäre jemand hinterher gelaufen. Im Falle einer Überholung hätte ich noch die zweite Luft selbst gehabt. Aber du hast schon recht… Gebracht hats mir ja auch nichts, denn gesehen hab ich nichts.
Sport frei!
Thomas
Hey – super! Kreismeister über 800m – nicht schlecht!
Wobei ich ja sagen muß, dass es schon ein klein wenig ungerecht ist, dass es keine AK-Wertungen gibt. Der „arme Jörg“ ist 21 Jahre älter als Du! 😉 Umso beeindruckender auch seine Leistung! Aber die Bilder zeigen auch ganz klar, wer da der „Chef“ war. Sehr kraftvoller und energischer Laufstil von Dir – das sieht schon nach Sieg aus.
Darfst Du jetzt zur Bezirksmeisterschaft antreten? Gibt’s so etwas überhaupt (noch)? So kenne ich das noch aus meinen früheren Leichtathletikzeiten. Allerdings schon 30 Jahre her und in der DDR. 🙂
Deine Startposition ist aber die bessere gewesen. Der Start auf der Innenbahn endet meist mit Abstoppen, weil die Außenbahnen reinziehen. Zumindest bei gleicher Startlinie für alle. Insofern sind wir früher immer lieber von etwas weiter außen gestartet.
Also – Glückwunsch zum Kreismeistertitel!
Grüße aus Köln!
Mario
Dank Dir Marion.
Ich hab keine Ahnung ob es noch eine Bezirksmeisterschaft gibt, aber ehrlich gesagt habe ich dafür auch wenig Ambitionen dafür.
Sport frei!
Thomas
Es gibt noch Bezirksmeisterschaften: Sonntag, den 29.07. in Wendelstein.
Jörg
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg und dem Kreismeistertitel! Darauf darfst du stolz sein und das sah gut aus.
Blutgeschmack im Mund hatte ich allerdings noch bei keinem meiner 800m-Läufe. Allerdings, dass die 800m einen so richtig an die Grenzen führen – ja, das ist normal 🙂
Leider ist es heutzutage nich mehr so ‚in‘ zu regionalen Meisterschaften zu gehen. Es ist immer ein trauriges Bild, wie wenig da los ist.
Danke Hannes.
Das mit dem Blutgeschmack, habe ich aber bei allen Kurzstrecken bis 3000m.
Sport frei!
Thomas