Ich möchte den Bericht zu meinem allerersten Wettkampf nicht vorenthalten. Da dies allerdings nun schon eine Weile her ist, hoffe ich, dass ich noch alles so im Kopf habe…
Erst relativ kurzfristig vor dem Lauf, ich glaube es waren 4 Tage vorher, habe ich von dem Lauf in Blaufelden erst erfahren. Da dies aber in der Nähe meines Elternhauses ist, wollte ich unbedingt daran teilnehmen. Günstig war auch, dass der Jedermannslauf nur über 6,4 km ging anstatt 10km. Zumal ich im Training auch noch nicht soweit war, 10km zu laufen.
Ich wollte aber diesen Lauf nicht alleine laufen und jemanden dabei haben. Eigentlich kam nur mein Bruder in Frage, weshalb ich ihm auch gleich in den Ohren lag, dass er da mitläuft. Mein Bruder, der sich gern mit mir misst, stimmte auch ziemlich schnell der Teilnahme zu. Da er aber läuferisch wenig trainiert, wusste ich bereits vorher, dass ich nicht letzter werde – das wollte ich auf keinen Fall.
Der Start des Jedermannlaufes war für 15:00 Uhr geplant. Da bot sich der Treffpunkt bei unseren Eltern zum Mittagessen um 12:00 Uhr zum Mittagessen an. Natürlich gab es für meinen Bruder und mich so kurz vor dem Wettkampf kein Mittagessen, aber unsere Frauen und Kinder wollten natürlich etwas essen.
Mein Bruder war sehr nervös und als ich ihm erzählte, dass ich auf der Hinfahrt die Wettkampfstrecke abgefahren bin, fühlte er sich benachteiligt und bestand darauf sofort nochmal mit mir dahin zu fahren, damit er sie auch abfahren kann. Ich war zwar auch nervös, aber nicht so stark wir mein Bruder. Also sind wir dort nochmals die Strecke abgefahren um gleich noch die Nachmeldung erledigt und Startnummern abgeholt. Zum Glück gab es Sicherheitsnadeln…
Bis zum Start gab es wenig Nennenswertes. Wir haben einen Bekannte getroffen und wussten nun, dass wir nicht letzter werden würden.
Der Start war mit mit den Läufern des Hauptlaufes (10km) und Nordic Walker gemeinsam. Ich verstehe nicht, warum diese „Gehhilfen-Läufer“ sich immer so weit vorne aufstellen… Aber das ist ein anderes Thema.
Vom Start weg, war das Tempo sehr hoch und mein Bruder stellte sich gleich in meinen Windschatten. Wir wurden sofort von einigen Läufern überholt. Nach ca. 100 Metern hatte sich das Feld aber sortiert. Mein Pulser zeigte wenig später 165er Puls an. Ich dachte gleich, das ist aber sehr hoch für den Anfang, wir liefen aber in dem Tempo erstmal weiter.
Auf dem ersten Kilometer überholten wir 5 Leute und hatten dabei noch einige Leute hinter uns. Uns war klar, dass wir uns wahrscheinlich unnötig um die letzten Plätze gesorgt haben.
Bis zum 3km überholten wir nur noch einen 10km-Läufer. An dieser Marke teilte sich das Feld. Die 10km-Läufer liefen geradeaus und die 6km-Läufer liefen links weg. Da die Wegteilung hinter einer Kuppe in einer Ortschaft war, konnten wir nicht sehen, wie viele bereits links abgebogen sind. Wir konnten nur einige 10km-Läufer geradeaus laufen sehen.
Direkt an der Wegteilung, war der erste Verpflegungsstand. Da ich von Anfang an einen trockenen Mund hatte, kam mit das Wasser gerade recht. Leider hat das mit dem Trinken während dem Laufen nicht so geklappt, aber mein Mund war nicht mehr trocken.
Nach ca. weiteren 500 Metern merkte mein Bruder, dass das Tempo für ihn zu hoch war. Er reduzierte das Tempo etwas – ich riss aus.
Nun konnte ich sehen, wie viele Läufer vor uns sind – mehr als wir erwartet haben. Ich konnte es während des Rennens nicht richtig überblicken.
Ich sah aber vor mir 2 Läufer mit ca. 100 Meter Abstand zueinander, die noch einholbar waren. So verschärfte ich das Tempo um etwa 3 Pulsschläge und holte immer mehr auf. Bei Kilometer 4,5 hatte ich den ersten Läufer eingeholt – ups, pardon, dass ist ja eine Frau. Von hinten habe ich das gar nicht bemerkt und war etwas überrascht.
Es ging weiter ich hielt das Tempo. Nach mehreren Blicken nach hinten, merkte ich, dass sich der Abstand immer weiter vergrößert und mein Bruder auch versucht die Läuferin zu überholen (er dachte übrigens auch es wär ein Läufer).
An den nächsten Läufer wollte ich nicht so recht vorbeikommen. der Abstand hielt sich immer so mit ca. 5-10 Meter vor mir. An der nächsten Verpflegungsstelle dachte ich mehr, jetzt kommt meine Chance. Falsch gedacht, er bog links vor den Getränken ab und ich merkte, dass es wieder eine Läuferin ist. Gleich dachte ich mir: „Oh nein, jetzt musst du aber Gas geben. Kann ja nicht angehen das du direkt nach einer Frau ins Ziel kommst, die auch noch ca. 10 Jahre älter ist als du.
Bei Kilometer 5 war dann meine Chance da. Es ging eine kleine Steigung rauf. Ich hielt das Tempo, als ob es flach gewesen wäre und die Läuferin reduzierte das Tempo. Ich konnte beim vorbeilaufen noch erkennen, dass die Frau auch nichts mehr entgegen zu setzen hätte.
An der letzten Läuferin vorbeigezogen, vergrößerte sich der Abstand recht schnell. Ich war an der langen Zielgeraden angekommen (ca. 700 Meter) und sah, ca. 350 Meter vor mir noch einen Läufer. Den packe ich nicht mehr und behalte das Tempo bis ca. 300 Meter vor dem Ziel. Dann fragte ich einen Streckenposten wie weit es noch sei und er sagte, mir es sind noch 200 Meter. Zu dem Zeitpunkt dachte ich aber, es sind noch etwa 600 Meter. Ich wollte bei 500 Metern den Endspurt beginnen. Also habe ich sofort die Füße in die Hände genommen und ab gings…
Am Ende war ich auf Platz 6 von 31 Teilnehmern (9 Frauen mit inbegriffen) mit 29:39. Ziel war es unter 30 Minuten zu bleiben und nicht letzter zu werden. Ich würde sagen, dass Ziel habe ich mehr als erreicht und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Mein Bruder schaffte es leider nur die eine Frau noch einzuholen und wurde 7 mit 30:53.
Sport frei!
Thomas
Alle Ergebnisse unter TSV-Blaufelden.de
Ergebnisliste Jedermannslauf 6km Gesamt
Die Bilder stammen zum Teil von tsv-blaufelden.de