Heute habe ich ein Interview mit dem Buchautor und Ultraläufer Armin Storz für euch. Armin schreibt gerade noch am dritten Buch der Reihe „Die Grundformel fürs Leben„. Neben seiner Leidenschaft für´s Laufen ist Armin vielseitig aktiv, aber lest lieber selbst…
Armin stell dich mal kurz vor.
Mein Name ist Armin Storz. Ich bin am 17.05.1960 in Hochdorf geboren und war von 196-1964 in Wernau/N und seit 1965 bin ich in Lichtenwald wohnhaft.
Meine Sportliche Laufbahn beim TSV Lichtenwald:
- Jugendfußball 1965 – 1978
- Aktiv- Fußball 1978 – 1986
- Sportpause 1986 – 1990
- AH Fußball 1990 – 1995
- Rock`n`Roll 1997 bis dato
- Laufsport 2000 bis dato
Wann und wie begann deine Leidensgeschichte?
Morbus Bechterew-Erkrankung seit 1985.
Wie lange dauerte es bis die Diagnose Morbus Bechterew stand?
In etwa 2 Jahre.
Wie schränkt dich deine Krankheit im Alltag ein?
Vor allem am frühen Morgen dauert es lange bis ich in Schwung komme, bzw. bis die Morgensteifigkeit einigermaßen beherrschbar ist.
Dann nur wenn ich meine Schübe habe, so 3 – 5 mal im Jahr.
Wie bist du zum Laufen gekommen und was bedeutet es für dich?
Irgendwann merkte ich, das mir Bewegung gut tut. Ich bin sowieso immer ein kleine Unruhe, da kam das Laufen nach der Sportpause gerade richtig.
Laufen ist zur Zeit mein Leben. Ich bin 5 – 6 Mal in der Woche auf der Piste, mit oder ohne Schub. Ich stellte schnell fest, dass sich meine Beweglichkeit mit dem Laufen nicht weiter einschränkte.
Betreibst du weitere Sportarten, wenn ja, welche und warum?
Hört sich blöd an, ein Bechti tanz Rock`n`Roll . Dies ist aber auch eine Sportart die man kontrolliert machen kann. Alle Schritte und Bewegungen sind fest einstudiert und somit beherrschbar.
Nimmst du Medikamente und falls ja, welche und warum?
Nur wenn ich Schübe habe. Randudil Retart, auf die Dinger reagiert mein Körper heute noch sehr gut.
Wie stehst du zum Thema Laufen unter Schmerzmittel?
Als Bechti geht es oft nicht anders und damit ein Muss. Entweder man läuft oder sitzt, da gibt es kein Mittelweg. Darum muss man ab und zu Schmerzmittel nehmen und trotzdem trainieren oder einen Wettkampf laufen. Was bewirkt den das Schmerzmittel bei uns?? Doch nur eine Chancengleichheit, das heißt ebenfalls wie alle gesunden Läufer, einfach Schmerzfrei zu laufen, sonst haben wir keinen Vorteil.
Welche Rolle spielt Gymnastik, Stabitraining und Dehnen in deinem Alltag?
Keine große, außer beim RR (Anmerkung: Rennrad fahren), da wird viel gedehnt, was auch ungemein gut tut.
Was ist dein Ansporn an schlechten Tagen?
Meine Trainingsrunde von 11,1 km unbedingt zu schaffen, egal wie!!
Auf welchen Rückhalt baust du?
Ich baue auf meine Frau, meine Familie und Lauftreff- Jungs.
Wie sieht ein schlechter Bechterew-Tag aus?
Das Aufstehen ist schon eine Qual, da man in der Nacht nicht nur 5 mal aufgewacht ist sondern 10 mal. Der Weg zur Arbeit ist schwer bis man sein Schmerzmittel nimmt. Oft reicht eine Randudil oft braucht man aber mehrere über mehrere Tage. Trotzdem wird am Abend gelaufen.
Wie sieht ein schöner Bechterew-Tag aus?
Super, nur die Tage sind selten.
Welchen Rat möchtest du anderen Bechterewlern auf dem Weg geben bzw. was ist dein Geheimtipp im Kampf gegen Morbus Bechterew?
Bewegen immer Bewegen am besten Laufen in der Gruppe. Wenn das Laufen nicht geht dann Walken, Wandern alles nur nicht stehen bleiben.
Wie siehst du deine sportliche und gesundheitliche Zukunft?
Wechselhaft!! Keiner weiß was morgen ist. Der Bechterew ist immer für eine Überraschung gut.
Bei welcher Veranstaltung möchtest du unbedingt teilnehmen und warum?
100km von Biel, die Nacht der Nächte. Das ist der ultimative Kick wenn man die 100km geschafft hat. Es ist wie eine Droge, zu beweisen das auch Bechtis Berge versetzten können. Fünf Mal habe ich es schon geschafft 🙂
Gruß Armin, alles weitere steht in meine Laufbüchern Teil 1 und 2 der Grundformel für`s Leben. Der 3. teil wird am Ende das Jahres 2013 veröffentlicht, sowie ich meinen 50. igsten Marathon- Ultramarathon gefinisht habe.
Ich danke dir für die Beantwortung meiner Fragen und wünsche dir viel Erfolg beim anstehenden Ultramarathon.
Sport frei!
Thomas